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Nubien – Land der Schwarzen Pharaonen

Pharaonen aus Ägypten kennt jeder. Dass jedoch auch südlich von Ägypten – im Nilgebiet des heutigen Sudan – Könige und Pharaonen herrschten, die ebenso mächtig waren wie die Ägypter, ist weniger bekannt. Die archäologische Ausstellung Nubien – Land der Schwarzen Pharaonen gewährt neue Einblicke in die Antike Nubiens. Lange Zeit wurde Nubien vor allem als eine Kolonie Ägyptens gesehen. Das Drents Museum präsentiert Nubien nun als eine afrikanische Großmacht mit einer reichen Kultur. Etwa 300 Objekte aus der Nubischen Sammlung des Museum of Fine Arts in Boston zeugen von der hochstehenden Zivilisation und lüften das Geheimnis des alten Nubiens. Die Exponate wurden bisher nur selten in Europa gezeigt. In der Ausstellung befindet der Besucher sich in einer nubischen Pyramidenlandschaft. Die Schau ist vom 16. Dezember 2018 bis 5. Mai 2019 im Drents Museum zu sehen.

Ein neues Bild von Nubien
Von 1907 bis 1928 leitete der amerikanische Ägyptologe George Reisner mehrere Ausgrabungen in Nubien. Da die Kulturschätze durch den Bau von Dämmen und von Grabräubern bedroht wurden, nahm Reisner einen Teil der Funde, wie vereinbart, mit nach Amerika. Den anderen Teil schenkte man den Museen in Khartum und Kairo. Für den Ägyptologen Reisner war Nubien in erster Linie ein Randgebiet Ägyptens. Doch diese Region war sehr viel mehr. In der Antike war Nubien das Handelszentrum zwischen Ägypten, Zentralafrika und den Gebieten um das Rote Meer. Die nubische Keramik gehört zu den feinsten Tonwaren der Welt. Auch hatten die Nubier eine eigene Schrift, die die Wissenschaftler bis heute nicht enträtselt haben. Die nubische Kultur, mit ihrer stark entwickelten eigenen Identität, aber auch ägyptischen Einflüssen, hat die Geschichte dieser Region entscheidend geprägt.

Schwarze Pharaonen
Die eindrucksvollen Schätze aus der Zeit von 2400 vor Chr. bis 350 nach Chr. sind Zeugnisse der Hassliebe zwischen dem alten Ägypten und den nubischen Königreichen. Die Ausstellung legt den Fokus auf die Periode von 750 bis 664 vor Chr. In dieser Zeit eroberten die Nubier Ägypten. Die Schwarzen Pharaonen herrschten über das Ägyptische Reich und leiteten eine kulturelle Erneuerung in Nubien und Ägypten ein. Absolute Highlights der Ausstellung sind die Funde aus der Pyramide des Königs Taharqa und Goldschätze aus anderen Pyramiden, unter anderem aus den Grabmälern nubischer Königinnen.

Museum of Fine Arts, Boston
Für diese Schau kooperiert das Drents Museum mit dem Museum of Fine Arts in Boston. Wissenschaftler dieses Museums waren von 1907 bis 1928 an den Ausgrabungen in Nubien beteiligt. Dadurch besitzt das amerikanische Museum die weltweit umfangreichste nubische Sammlung.

Begleitend zur Ausstellung erscheint im Verlag WBOOKS (Zwolle) eine gleichnamige Publikation. Der Katalog kostet 24,95 Euro und ist im Museumsshop des Drents Museums erhältlich. Nubien - Land der Schwarzen Pharaonen ist bereits die zehnte große Schau der Ausstellungsserie Internationale Archäologie im Drents Museum.

Pressefotos

  
  
  
 

Bildunterschriften (von links nach rechts und von oben nach unten):
- Statue des Königs Senkamanisken, 643–623 v. Chr., Harvard University-Boston, Museum of Fine Arts Expedition, © Museum of Fine Arts, Boston
- Kristallanhänger mit dem Haupt der Hathor, 743-712 v.Chr. , Harvard University-Boston, Museum of Fine Arts Expedition, © Museum of Fine Arts, Boston
- Armreif mit einer Darstellung der Göttin Hathor, 250-100 v. Chr., Harvard University-Boston, Museum of Fine Arts Expedition, © Museum of Fine Arts, Boston
- Mohammedani Ibrahim Ibrahim, Gebel Barkal: pyramid 3 | Harvard University – Boston Museum of Fine Arts Expedition, Photographs © Museum of Fine Arts Boston
- Uschebti des Königs Taharqa, 690-664 v. Chr., Harvard University-Boston, Museum of Fine Arts Expedition, © Museum of Fine Arts, Boston
- Eingelegte Augen von einem Sarg, 593-568 v. Chr., Harvard University – Boston, Museum of Fine Arts Expedition, Photographs © Museum of Fine Arts, Boston